Meine Rezepte
Griechische Gemüsepfanne mit Spanischer Paprikawurst
Die Gemüsepfanne ist mein Lieblingsgericht, weil es mich an meine Kindheit in einem kleinen Dorf bei Kalabaka (bekannt durch die Meteoraklöster) erinnert. Meine Eltern waren 1971 als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, ich lebte zusammen mit meinem jüngeren Bruder bei den Großeltern. Als siebenjähriges Gastarbeiterkind habe ich mein Zuhause in Lippstadt gefunden und kann heute nach 47 Jahren behaupten, dass ich ein Lippstädter Kind bin. Es bietet mir so viele Möglichkeiten für Freizeit und Kultur. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben und weil ich mich mit meiner Stadt identifiziere, versuche ich mich ehrenamtlich zu engagieren, weil es mir wichtig ist, die Gesellschaft mit zu gestalten.
Die Sommerferien verbrachten wir in Griechenland bei den Großeltern. Sie hatten einen riesigen Gemüsegarten. Das war mein Paradies. Es gab alles was man sich nur vorstellen kann. Tomaten, Paprika, Aubergine, Zucchini, Möhren und noch vieles mehr. Unzählige Obstbäume wie Apfel, Pfirsich, Quitte, Walnüsse, Feigen, und Weinreben. Somit konnte meine Mutter die Zutaten direkt aus dem Garten ernten und so wunderbar zubereiten wie niemand anders sonst.
Wenn wir nach Deutschland zurück fuhren, haben wir immer griechische Lebensmittel mitgenommen, damit dieses Gefühl von Heimat noch lange anhält. Als später die ausländischen Lebensmittelmärkte eröffneten, konnten wir dieses mediterrane Gemüse auch in Lippstadt kaufen.
Heute bauen wir unser Gemüse in unserem Schrebergarten an. Wie damals die Großeltern in dem kleinen Dorf in Griechenland. Und genau das ist unser Schrebergarten, unser kleines Dorf mit den Nachbarn, die sich gegenseitig helfen so wie es in unserem griechischen Dorf war.
Dieses Gericht versetzt mich in meine Kindheit zurück, dorthin wo die Sonne immer scheint und das Herz erwärmt. Die Düfte aus dem Garten und den Blumenwiesen aus meiner Kindheit sind immer noch präsent.
Ratatouille Provençale
Ich gebe es gerne zu: Selbst zu kochen ist zeitintensiver als ein Fertiggericht in den Ofen (oder die Mikrowelle, neuerdings auch die Heißluftfritteuse) zu schieben. Aber gerade beim Essen wird klar: Zeit ist nicht alles. Für Freundinnen und Freunde kochen und mit ihnen gemeinsam das Essen zu genießen und dabei über Gott und die Welt zu reden, wiegt die Zeit bei weitem auf. Probieren Sie es selbst einmal aus!
Denn auch wenn ich kein «waschechter» Erwitter bin, habe ich hier Freundinnen und Freunde und eine Heimat gefunden. Meine Eltern stammen aus dem Rheinland, sie zogen mit einer Zwischenstation in Herne (meiner Geburtsstadt) mit mir nach Erwitte.
Es gab Zeiten, da musste man dafür Grenzen überqueren, bei neuen «Landesherren» Untertan werden und die Religion zwischen katholisch und evangelisch wechseln.
Das änderte sich 1871 mit der Gründung eines Nationalstaates, nach einem deutsch-französischen Krieg und als Ausdruck eines heute undenkbaren Nationalismus. Ein solcher Krieg ist heute undenkbar. Anderes undenkbare ist jedoch passiert, womit niemand vorher rechnen konnte.
Deshalb sollten wir immer an die mahnenden Worte Willy Brandts denken: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“ Seien wir also überzeugte, selbstbewusste Europäer!
Seadas
Mein Vater ist Anfang der Siebzigerjahre aus Alghero auf Sardinien nach Lippstadt gekommen, weil Arbeiter gesucht wurden. Nachdem mein Vater Arbeit und eine Wohnung gefunden hatte, ist meine Mutter mit mir und meinen Schwestern nachgekommen. Die jüngere Schwester ist in Lippstadt geboren.
Mit im Gepäck hatte meine Mutter auch zahlreiche typisch sardische Rezepte. So bereitete sie für uns die Seadas zu, die eine Kombination aus süßem und salzigem sind. Der intensive Zitronengeschmack macht sie noch frischer.
Für alle, die sich wie ich vegan ernähren, habe ich das Rezept entsprechend angepasst. Es schmeckt genauso gut!
Über meine Geburtsstadt Alghero, sagt man, dass es die schönste Stadt auf Sardinien ist. Die Altstadt mit den kleinen Gassen, die Gebäude im katalanisch-gotischen Baustil und den malerischen Hafen sind etwas ganz besonderes.
Wenn ich dort bin, fühle ich mich, als wäre ich ein anderer Mensch. Ich bin schnell in derer Mentalität. Mit den Verwandten, die sich immer freuen uns zu sehen und uns mit den Köstlichkeiten der Insel verwöhnen, fühle ich mich dort sehr wohl.
Obwohl ich mich auf Sardinien immer wieder schnell einleben kann, bin ich froh, nach Hause zu kommen - in das kleine «Venedig Westfalens» nach Lippstadt!
Spaghetti Baronesse
Als wir Anfang der 90er auf der kleinen italienischen Insel Giglio einen Campingurlaub mit einem kleinen Zelt und einem zweiflammigen Campingkocher machten, bereitete im Nachbarzelt eine Schweizerin im Handumdrehen diese leckere Mahlzeit vor. Sie verriet uns gerne das Rezept und wir “kochen” es regelmäßig vor allem auf Campingtouren.